In München spukt´s an jeder Ecke – eine Münchner Gruseltour

 

Es war wieder einmal soweit. 14 NaturFreunde trafen sich am Mittwoch, den 08. Mai abends vor der Münchner Frauenkirche um sich von Frau Rhinow schauerliche Geschichten über München erzählen zu lassen.

 

Und los ging‘s mit der Grabplatte von Petronella Strohmeier (+1601) links neben dem Eingang zur Sakristei. Auf der Grabplatte sieht man den Tod, der ihr das Licht ausblies. Nebenbei erfuhren wir viel um den damals herrschenden Aberglauben. So schlief man nie mit direktem Blickkontakt zur Tür, damit der Tod einem nicht sofort in Auge sehen konnte. Was war die größte Gefahr für Frauen? Die Heirat und damit verbunden das Kinder bekommen. Der Kindsbetttod war aufgrund der mangelnden Hygiene weit verbreitet. Und so bekam die Braut ein kleines Stück gebrauchtes Totentuch als Geschenk. Das, so hoffte man, sollte den Tod zum weitergehen bewegen.

 

Weiter ging es durch die Perusapassage zur Residenz. Auch dort konnte Frau Rhinow uns viele Geschichten erzählen, z.B. wie mit allerlei Mittelchen unliebsame Verwandte entsorgt wurden. Oder die Geschichte der „Schwarzen Frau“, die durch die Residenz spukt und zum Fluch der Wittelsbacher wurde. Und tatsächlich, im Apothekerhof sahen wir sie umgehen. Übrigens, bis ca. 1550 waren die Geister weiß, erst dann wurden sie schwarz, vermutlich aufgrund des schwarzen Todes, der Pest.

 

Schließlich begegneten wir noch dem Tod persönlich, der unsere Erzählerin Frau Rhinow mitnehmen wollte. Gut, dass sie beim Quacksalber ein Stück von einem Henkersstrick gekauft hatte, aber leider keinen Echten.

 

Viel zu schnell war die Führung zu Ende, aber es gibt ja noch viel zu erzählen über München. Spätestens im Oktober treffen wir uns wieder, wenn es heißt: Romantisch tiefe Kellergruft – Theatinerkirche

 

Rudi Seidl

OG Obersendling

Bilder: Gerhard Siegl