Schurken, Bazis und Morisken

 

So hieß die diesmalige Stadtführung mit Frau Rhinow rund um das Sendlinger Tor. Frage: Wie viele Stadttore gab es in München? Antwort: Fünf, nämlich das Sendlinger Tor, das Isartor, das Karlstor, welches eigentlich Neuhauser Tor hieß und.. Zwei  Tore fehlen noch. Bei der heutigen Feldherrenhalle gab es noch das Schwabinger Tor und das kleine, weniger bekannte, Angertor.  Das Angertor mauerten die Münchner Bürger zu, da sie die Streitereien unter den vier herrschenden Fürsten satt hatten, wem nun die Einnahmen aus dem Tor zustanden.

 

Starten wir mit unserer Führung. Zuerst ging es an der altapostolischen Kirche vorbei, an dessen Stelle früher das Haus des Henkers stand. Dort wurde einst ein Münchner Bürger lebendig eingemauert, da er einem Räuber Einlass nach München gewähren wollte.  Weiter ging‘s zum Rossmarkt im Angerviertel . Angerviertel? Ja München hat vier Viertel: das Angerviertel, die Krackenau, das Kreuzviertel und das Hackenviertel. Zu jedem Viertel gab es eine kleine Geschichte.

Woher kommt zum Beispiel der Name Hackenviertel. Er leitet sich von dem Begriff Haag ab. Ein kleiner Garten im Innenhof der Häuserblöcke. Im Laufe der Zeit wurde daraus das Hackenviertel.

 

Aber zurück zur Führung. Am heutigen Jakobsplatz wusste Frau Rhinow noch Geschichten über das Damenstift St. Anna und zum Zeughaus, dem heutigen Stadtmuseum, zu erzählen. Wir trafen Morisken, die ein bürgerliches Fräulein bezirzten und schließlich noch einen Bader, der Rezepte einfach für alles hatte. Natürlich durfte auch die Geschichte zum Gasthaus zur Hundskugel nicht fehlen. Nicht zu vergessen auch die Geschichte mit dem Mönch, der aus dem Körpersaft der Bürger Krankheiten oder auch Schwangerschaften herausschmecken konnte.

 

Leider war die Zeit wieder einmal viel zu schnell vorbei. Aber es gibt ja noch viele Ecken in München. Am 24. Juli treffen wir uns wieder zur Stadtführung rund um den Friedensengel.

 

Rudi Seidl