Motorsägekurs Januar 2016:

Donnerstagmorgen – Markus (Stender) und Thomas (Schwarzbaur) warteten bereits im Auto, vorne an meiner Straße, um mich zum Sägekurs abzuholen. Gerhard hat uns beim Agrar- bildungszentrum in Landsberg für einen zweitägigen  Motorsägekurs angemeldet. Dieser ist Voraussetzung, um auf unserer Hütte die Motorsäge benutzen zu dürfen.

Nach einem kurzen Pitstop an der Tankstelle für Kaffee und eine Breze trafen wir dort ein. Hier begegneten wir 5 weiteren Teilnehmern und einer Teilnehmerin, mit denen wir gleich ins Gespräch kamen bis es losging. Auf dem Weg zum Schulungsraum, der eine nur mäßig beheizte Garage war, sahen wir einige große Landmaschinen, Anhänger und Feldgeräte.

Die Themen des Vormittags beschäftigten sich mit den Voraussetzungen und Bedingungen um Sägen zu können und der PSA – Persönliche Schutzausrüstung. Als Kettensägebediener trägt man die Hauptverantwortung für Arbeiter und Personen im nächsten Umkreis, der abhängig von der Baumhöhe berechnet werden kann. Auch muss die Person beispielsweise Wetterverhältnisse und örtliche Begebenheiten (Straßen, Wanderwege, Hanglagen...) mit berücksichtigen. Hierzu wurden auch Videos gezeigt, in denen Gefahren und schwere Unfälle gezeigt wurden. Bei der PSA wurde auf die Funktionsweise, Sicherheitsklassen und Vorschriften eingegangen.

Mitunter mussten wir feststellen, dass unsere mitgebrachten Sägehelme nicht mehr benutzt werden dürfen, da sie eindeutig zu ALT waren. Ein weiteres Verfalldatum gibt es aber neben Helm auch noch für den Plastik Benzin- und Ölkanister. Für alle gilt in unserem Fall 5 JAHRE. Interessant war ebenfalls, dass in den Forsten im Zuge des Smartphones Rettungspunkte angelegt werden und es eine gratis APP gibt, um diese zu finden bzw. dann den Standort dem Rettungsdienst mitzuteilen. Ein Erste-Hilfe-Kurs wurde uns in diesem Zuge auch empfohlen.

Als Nächstes wurde spezieller auf die Säge eingegangen. Von Kettentypen, Transport, Schutzsysteme, Tanken bis zum Umweltschutz und Abgase wurde hier auf alle Details eingegangen. Im Ganzen sehr viel Theorie!
Nach dem Mittagessen haben wir einen Praxisteil in der Werkstatt durchgeführt. Hier wurde der Aufbau der Säge und das Zerlegen, Säubern und Schleifen der Motorsäge erklärt. Natürlich wurde hier bei jedem auf die Maschine eingegangen. Wir hatten von Dolmar, Stil bis Einhell eine große Auswahl an Typen zum Anschauen. Auch alte Kettensägen konnten wir begutachten, die jedoch auf Grund Ihrer geringen Sicherheitsvorrichtungen nicht mehr benutzt werden dürfen (maximal privat). Besonders wichtig und interessant war der Zusammenbau, das Spannen und Schärfen der Kette. Es war auch eine angenehme Abwechslung zum Theorieteil. Unser Lehrgangsleiter zeigte uns Details zu Ketten und Schwerter. Durch ein paar einfache Prüfungen sieht man, ob alles ordnungsgemäß zusammengesetzt wurde. Bei einem Exkurs in das Holzwesen, wurden wir über verschiedene Holztypen und Spannungen im Baum aufgeklärt.

Am zweiten Tag durften wir endlich aktiv werden und fuhren nach Unterdießen ins Holz. Es war ein Käferbefallener Wald, in dem wir prinzipiell alle Bäume hätten fällen dürfen. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt und konnten endlich unsere Maschinen starten. Nach einigen Vorübungen, wie Einstich ins Holz, durfte jeder unter Aufsicht und Unterstützung vom Betreuer den ersten Baum fällen und entasten.

Ich muss sagen, es war ein echtes Erlebnis – und mein erster Baum ist sogar exakt auf der Markierung gelandet, die wir zuvor als Fallrichtungsorientierung platziert hatten. Mittagessen wurde über einem Schwedenfeuer gemacht – einfach 3 Nägel, Topf – mehr braucht man nicht. Es gab Wiener und Brezen im Windschutz des Anhängers. Ich habe dann nach dem Essen zu Tom und Markus in die andere Gruppe gewechselt und hier noch den Umgang mit dem Wendehaken am verhakten Baum üben können.

Wir haben viel gelernt und auch richtig Spaß gehabt.

Michael Siegl